Das rumänische Dorf Dumbrăviţa
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Die alte rumänische orthodoxe Gemeinde Dumbrăviţa wird urkundlich erstmals im 12. Jahrhundert, noch vor der Ansiedlung der Siebenbürger Sachsen erwähnt, heißt es in einer deutschen Monographie "Die Dörfer des Burzenlandes". Die alte rumänische Bezeichnung lautete "Ţânţari", die deutsche Bezeichnung ist Schnakendorf. Es war ein Dorf von freien Bauern was den Bewohnern ermöglichte, ihre Identität und ihren Glauben zu bewahren. In den Dorfchroniken sind auch einige Einwohner erwähnt, die sich dem Heere des Fürsten Michael der Tapfere auf seinem Vormarsch nach Hermannstadt angeschlossen hatten.
Die orthodoxe Kirche
Der Bürgermeister der Gemeinde Dumbrăviţa, Zachiu Popa, sagte: "Die heutige Kirche folgt einer älteren Holzkirche von der es heißt, dass sie innerhalb des jetzigen Zentralfriedhofs stand. Sie bestand aus Pfosten, war ungetüncht und hatte ein Strohdach. Der genaue Standort ist leider nicht bekannt. Die Kirche von heute wurde zwischen den Jahren 1864-1868 durch Spenden der Gläubigen errichtet. Diese leisteten auch freiwilligen Arbeitsdienst auf der Baustelle. 1868 wurde die Kirche von dem orthodoxen Metropoliten Siebenbürgens, Andrei Şaguna, eingeweiht. Der kirchliche Bau entspricht dem traditionellen orthodoxen Baustil. Heute gehört die Kirche zum Kulturerbe. Sie ist jeden Sonntag gut besucht. Zu Ostern und Weihnachten gibt es praktisch keine freien Plätze mehr.
Brauchtum
Das Folkloreensemble kann ein beeindruckt großes Programm vorführen. Dazu gehören "Şezătoarea" (Die Spinnstube), "Die Burschenschar", "Der Pflüger", "Fecioreasca der Mädchen aus Crihalma" sowie andere Volkstänze aus der Region aber auch aus anderen Landesteilen.
Ein wichtiger Brauch ist das "Aufstellen des Weihnachtsbaumes". Alles ist geregelt, beginnend mit dem Heiligen Nikolaus: die Wahl der Tanne durch die Jungenschar aus dem oberen und unteren Teil des Dorfes, das Zubringen der Tanne ins Dorf, das Aufstellen, das Schmücken, das Anzünden der Beleuchtung sowie Liedergesang, Tanz und Unterhaltung. Dazu spielt die Musik und die Jungen nehmen unter der Tanne Platz. Das ganze Dorf macht mit und um die Tanne wird im Reigen getanzt.
Die Spinnstube
Während der langen Winterabende versammelten sich die Frauen nach der Tagesarbeit in manchen Häusern. Bei diesen Treffen in den Spinnstuben wurde Wolle oder Hanf gesponnen. Während die Frauen am Spinnrad arbeiteten um ihre Mitgift zu mehren, sangen und scherzten sie. Bei diesen Abenden beteiligten sich auch Jungen die mit Teigkuchen, Krapfen und mit Schnaps bewirtet wurden. Heute führt die Volkstanzgruppe "Plaiurile Dumbrăviţei" auch ein "Şezătoarea" benanntes Programm auf bei dem sowohl Kinder, junge Frauen als auch Alte und Burschen mitmachen und dabei die Lieder von einst singen.