In der Gemeinde Hamruden/Homorod, Landkreis Kronstadt/Braşov, leben Rumänen, Ungarn und Sachsen. Für sie alle haben die Weihnachtsfeiertage eine besondere Bedeutung. Sie stellen sich schon Wochen zuvor darauf ein. Die orthodoxen Gläubigen fasten, alle machen sauber in ihren Wirtschaften und besorgen alles Notwendige für das Schmücken des Weihnachtsbaumes. Dann warten vor allem die Kinder auf den Weihnachtsmann und seine Geschenke. Zu Weihnachten und Neujahr wird die Volkstracht auch von den Jugendlichen getragen.
Weihnachtslieder
Der Bürgermeister der Gemeinde Hamruden, Marcel Pelei, sagte: "Am Heiligen Abend gehen die Jungen zu den Mädchen und singen ihnen das Lied von den drei Königen aus dem Osten. Es wird das Weihnachtsfest angekündigt. Die Kinder fertigen einen Stern mit fünf Ecken an, dem auch ein kleines Heiligenbild mit Jesu Geburt beigefügt wird. Am 25. Dezember wird in Volkstracht in die Kirche gegangen. Vorher gehen die Jugendlichen zuerst zum Pfarrer, dann zum Bürgermeister und zum Lehrer um Weihnachtslieder vorzusingen. Bei den jungen Mädchen versammeln sich auch deren Anverwandten und Freunde. Aufgetischt wird Schweinerippen, Wurst, Schnaps und andere Lebensmittel die die Jungenschar einsammelt."
"Steaua sus răsare"
Zu Weihnachten wird das Lied "Steaua sus răsare" (Oben leuchtet ein Stern auf) gesungen. Außerdem gibt es noch den "Pluguşorul"- und den "Sorcova"-Brauch. Die Weihnachts- und Nejahrslieder vermitteln den Wunsch für Gesundheit, Fruchtbarkeit und Erfüllung im Neuen Jahr. Dieses Vorsingen ist die am meisten verbreitete Tradition der Rumänen. Es heißt, dass jenen die den Sängern nicht die Tore öffnen, das neuen Jahr nichts Gutes bringen werde.
Pluguşorul
"Pluguşorul" ist ein Gedicht das am Neujahrsabend oder am ersten Morgen des Neuen Jahres von Haus zu Haus vorgetragen wird. Auch früher waren es die Kinder und Jugendlichen die das Gedicht aufsagten. Ganz früher sollen das aber nur erwachsene Männer getan haben. Wenn das Gedicht vorgetragen wird, erklingen Glöckchen, der Dudelsack wird gezogen und es wird auch mit den Peitschen geknallt. Wenn dieser Brauch vollständig aufgeführt wird, so kommt auch Instrumentalmusikbegleitung hinzu (Flöte, Dudelsack, Trommel, Zither, Geige) aber auch Geräte die Knalllaut erzeugen, so dass es dabei immer auch recht laut zugeht.