Umweltminister Laszlo Borbely besuchte die Urwälder von Şinca, Landeskreis Kronstadt/Braşov. Bei seinem Arbeitsbesuch wurde er begleitet vom Kronstädter Subpräfekten Carol Ambrus, vom stellvertretenden Präsidenten des Kreisrates Kronstadt, Attila Kovacs, vom Bürgermeister der Gemeinde Şinca, Victor Bârlez, sowie von Vertretern der Forstdirektion und von Journalisten. Dieser Besuch sollte auf die Bestandsaufnahme der rumänischen Urwälder aufmerksam machen, der die Erstellung eines Katalogs der Urwälder folgt. Zurzeit wird an der Vermessung der Waldflächen gearbeitet die bis zum Sommer des nächsten Jahres abgeschlossen werden soll.
Rumänien hat die größte Urwaldfläche
Die Urwälder sind jene Gebiete in denen der Wald in seiner ursprünglichen Form, also ohne menschlichen Eingriff, überlebt. Minister Borbely sagte in Şinca: "Wenn wir diese Wälder berücksichtigen, so stellen wir fest, dass wir etwas Einmaliges in unserem Land haben. In den Karpaten gibt es noch 322.000ha Urwälder. Der Großteil davon, 250.000ha, liegt in Rumänien. Europa hat seine Urwälder fast ganz zerstört. Bei uns gibt es sie noch und darum müssen wir etwas für ihren Schutz unternehmen".
Das Überleben der Urwälder
Die Urwälder konnten bisher überleben weil sie unzugänglich waren und weil das Holz der alten Bäume keinen großen Wert hatte. Heute sind diese Wälder aber gefährdet. Der wirtschaftliche und soziale Druck wächst: es gibt eine steigende Nachfrage für Holz, die neuen Waldeigentümer haben unterschiedliche Wirtschaftsinteressen, das Anlegen neuer Wege erleichtert den Zugang in die Wälder und moderne Technik erleichtert die Waldarbeiten.
Schutzmaßnahmen
World Wide Found for Nature (WWF) führt mehrere Projekte zum Schutz der rumänischen Urwälder durch und setzt sich dafür tatkräftig ein. Diesbezüglich richtete WWF im Oktober 2011 ein Schreiben an das Umweltministerium in dem auch Ausgleichzahlungen an die privaten Waldeigentümer gefordert werden. Gleichzeitig wurde eine Kampagne gestartet, um das Schicksal dieser Wälder bekannt zu machen. Rund 100.000 Personen sollen am Rettungskampf der Urwälder mitbeteiligt werden. Die rumänischen Urwälder stellen 65 Prozent der europäischen Urwälder dar (ohne Russland) und gelten, sowohl für unser Land als auch für Europa, als ein unschätzbares Naturerbe.
Minister Borbely verglich in Şinca das Urwald-Habitat mit jenem in dem Forstarbeiten im Gange sind. Dabei wies er auf 50-60m hohe Baumexemplare hin, die ohne jeden Eingriff des Menschen diese stolze Höhe erreichen konnten. Solche Bäume sind sehr wertvoll und müssen geschützt werden.