In Petersberg/Sânpetru, Landeskreis Braşov, gibt es sehr schöne Sagen, die auch im Rahmen eines mit EU-Mitteln über das Ministerium für regionale Entwicklung und Tourismus unterstützten Projektes "Förderung des touristischen Potenzials der Gemeinde Petersberg" berücksichtigt werden. Bei einigen handelt es sich um historische Sagen in Zusammenhang mit dem Verteidigungskampf der Ortschaft, bei anderen geht es um die Herkunft von Blumen, andere wieder sprechen von Riesen die in uralten Zeiten in dieser Gegend gehaust haben sollen. Alle diese Sagen haben ihren besonderen Reiz.
Geschichten mit Riesen
Der Bürgermeister von Petersberg, Ion Rusu, sagte: "In Petersberg gibt es alte Sagen über Riesen die ihre Hosen auf dem Berg neben dem Dorf zum Trocknen ausgehängt hatten. Auch heute könne man diese Spuren von den Siebendörfern aus erkennen. Eine andere Sage spricht von der Festlegung der Grenze zwischen den Petersberger Sachsen und ihren ungarischen Tschango-Nachbarn aus Siebendörfer (Săcele). Die Petersberger kamen zu diesem Treffen mit in Milch gekochten Hirsekörnern, während die Tschango große gebratene Gänse mitgebracht hatten. Nahe den Siebendörfern begegneten sie sich, stellten die Grenzsteine auf und setzten sich zu Tisch. Der Petersberger Führer sagte: "Um euch einen langen Weg zu ersparen, haben wir nur Milch mit Hirse zubereitet". Der Tschangovertreter antwortete ihm: "Wir haben euch gebratene Gänse gebracht um euch, nach ungarischen Brauch, als gute Nachbarn zu empfangen." Beim Anstoßen riefen die Sachsen: "Hoch leben sie ? Sei sparsam!" und die Ungarn antworteten ihnen: "Hoch lebe die Gastfreundschaft!"
Die Sage über die rettende Nadel
Eine Sage steht im Zusammenhang mit einem türkischen Angriff bei dem die Petersberger Sachsen sich in ihre Kirchenburg zurückzogen. Als sie ohne Munition geblieben waren, hat eine verzweifelte junge Frau die Nadel aus ihrem gestickten Kopftuch herausgezogen, ins Gewehr geladen und damit auf den türkischen Pascha geschossen. Ohne ihren Kommandanten geblieben, zogen sich die Türken zurück und so konnte Petersberg gerettet werden.
Sagen über die Adonisblume und die Schachbretttulpe
Der Adonisblume (Adonis vernalis) und der Schachbretttulpe, die im Naturschutzgebiet "Lempesch" wachsen, werden wundersame Heilkräfte zugesprochen. Die Adonisblume blüht zu Ostern und soll dank den Tränen des gekreuzigten Heilands erschienen sein.
Die Schachbretttulpe hat auch ihre eigene Sage. Daria, eine Hofdame am Hofe des Schachs von Persien, träumte von einem Mädchen, das ihr einen Blumenstrauß für ihre kranke Mutter verlangte. Dafür erhielt Daria vom Mädchen eine Schachbretttulpe. Diese Blume tauchte später im Garten auf und wuchs dann auch am Lempesch-Berg.