Die Vertreibung des Winters
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Aschermittwoch, zeitlich zwischen der längsten Nacht des Jahres und dem astronomischen Frühjahrsanfangs gelegen, war ein Grund, den Sieg des Lichtes über das Dunkel zu feiern. Feiern die bis Aschermittwoch abgehalten werden, sind im Kreis Kronstadt/Braşov: die Klettiten-Karawane - Fasching in Tartlau/Prejmer, der Kinder-Maskenball in Teliu, der Maskenzug oder der tobende Lärm in Budila, Fârşang in Ormeniş und das Flammenrad oder der Ruf übers Dorf in Şinca Nouă, sowie andere Feiern die Ostern ankündigen.
Maskenbälle
Die Erneuerung der Natur setzt eine räumliche Reinigung voraus, ein Wiedererlangen der Harmonie und des Gleichgewichtes, eine Feier des Frühlings die auch den Beginn der österlichen Fastenzeit festsetzt. Die Klettiten-Karawane - Fasching in Tartlau/Prejmer, der Kinder-Maskenball in Teliu, der Maskenzug oder der tobende Lärm in Budila, Fârşang in Ormeniş sind Feiern die von den ungarischen oder sächsischen Gemeinden übernommen wurden. Die Jugendlichen tragen verschiedene Masken die vor allem die Hochzeit und die Verlobung parodieren. Es handelt sich um Tiermasken (Bär, Wolf) oder um menschliche Masken (Arzt, Pfarrer, Wahrsager, Zigeuner, Bräutigam, Braut). An den Vorbereitungen beteiligen sich die Mädchen aus dem Dorf welche den Jungen beim Maskenanfertigen helfen, wie auch beim Schmücken der Pferde und Esel sowie das Festwagens der den Zug durch die Dorfstra?en anführt.
Ein tobender Lärm
Der Festzug erzeugt einen tobenden Lärm um die bösen Geister zu vertreiben, wie auch alles was Schlimmes, Dunkles oder Kälte bedeutet und was für einen zeitweiligen Tod der Natur gleichgestellt werden kann.
Der Klettitenzug - Fasching in Tartlau will auch die traditionelle sächsische Küche fördern sowie die Gemeinde für das Fortführen der Traditionen gewinnen. An diesem Tag wird zum letzten Mal vor der Fastenzeit Pfannkuchen gegessen. Die Jugendlichen backen den Pfannkuchen in einem Wagen. Dabei tragen sie Masken und machen viel Lärm, um auf sich aufmerksam zu machen und den Verkauf zu fördern.
In Teliu sind die Kinder die Hauptpersonen die einen eigenen Karneval organisieren mit Gestalten wie die Fee Măseluţa, der Doktor, der Zauberer oder der Wolf.
In Budila werden Strohpuppen angefertigt die abschlie?end in Feuer gesetzt werden. Das soll an die Urzeiten erinnern, als die Erneuerung der Natur Menschenopfer mit Verbrennung voraussetzten.
Nächtliches Zeremoniell: Das Flammenrad
In Şinca Nouă, zu Aschermittwoch, wird die "Flammenrad"-Feier veranstaltet. Dabei werden jene gebrandmarkt, die gegen die Moralnormen versto?en haben. Die ironischen Rufe gelten vor allem den Mädchen im Heiratsalter. Das Hauptelement dieser nächtlichen Feier ist das Flammenrad. Es ist ein Wagenrad, verpackt in Stroh, das angezündet und von einem Hügel herunter gerollt wird. Das Feuer und die Rufe sollen die bösen Geister verscheuchen.