Gedenken an den Holocaust
|
|
Im Oktober veranstaltete die jüdische Gemeinde aus Kronstadt gemeinsam mit dem Kronstädter Schulamt eine inzwischen zur Tradition gewordene Gedenkveranstaltung an den Holocaust. Dazu eingeladen waren Vertreter der verschiedenen Glaubensgemeinschaften in Kronstadt, der politischen Parteien und von Vereinen aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten. Alle leben heute in Frieden und Ruhe am Fu?e der Zinne.
Der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Kronstadt, Tiberiu Roth, stellte den geschichtlichen Kontext vor, in dem in Rumänien antijüdische Ma?nahmen getroffen wurden, Deportierungen stattfanden und rassistisch geprägte Gesetze erlassen wurden.
Die grö?te Tragödie
In ihren Ansprachen erinnerten die Vertreter verschiedener jüdischer Organisationen, dass der Holocaust niemals vergessen werden darf. Diese grö?te Tragödie darf niemals und von niemand wiederholt werden. Gedacht wurde aller Juden und Roma die Opfer der Antonescu-Regierung wurden. Die Leitgedanken waren: ?Es gibt unzählige Gründe um den Holocaust niemals zu vergessen?, ?Über 21.000 Nichtjuden setzten ihr Leben aufs Spiel, um die Juden Europas zu schützen und Gottes Gebote zu folgen?, ?Gleichgültigkeit tötet?, ?Der Holocaust wäre nicht möglich gewesen, wenn die Völker nicht gleichgültig geblieben wären?, ?Nehmt die Drohungen der Diktatoren und Tyrannen, wie Hitler, ernst, weil niemand etwas dagegen vorgenommen hat?.
Die Nazi-Hysterie
Der evangelische Stadtpfarrer von Kronstadt, Christian Plajer, sagte: ?Ich bin Mitglied der deutschen Gemeinde. Es ist bekannt, dass vor 70 Jahren die Nazi-Hysterie auch unter den Kronstädter Sachsen Anklang fand. Sie wurden gegen die Juden aus Kronstadt angestachelt, was ich zutiefst bedaure. Heute will unsere Kirchengemeinde mehr für die jüdische Gemeinde tun. Ich möchte unterstreichen, dass wir zusammen mit den anderen Kronstädter verschiedner Konfessionen und Ethnien unter derselben Sonne, in Frieden und gutem Einverständnis zusammenleben.?
Israel als Heimat
Bei dieser Veranstaltung wurde daran erinnert, dass die Juden weltweit vereint sind. Die Holocaust-Überlebenden wanderten aus und gründeten den Staat Israel ? ihr Heimatland. Vasile Olteanu, Direktor des Museum der ersten rumänischen Schule im Kronstädter Vorort Schei, sagte: ?Vor Kurzen haben wir in unserem Archiv einen Band in griechischer Sprachen entdeckt, der 164 Abbildungen enthält und der den Schülern der rumänischen Schule bekannt war. Ich versprechen Ihnen, dass wir dieses Werk neu drucken werden und dass es auch Ihnen zukommen wird. 1814 wurde in unserer Schule auch die Geschichte Israels unterrichtet. Dafür gab es vier Lehrbücher. Kronstädter Dokumente belegen die Tatsache, dass hier auch Juden gelebt haben, die aber kein Wohnrecht in der Inneren Stadt hatten. Sie lebten wahrscheinlich in Schei?.