Der Volkskünstler Ioan Craioveanu stellt Tonfiguren her die den rumänischen Bauer in verschiedenen Lagen darstellen. Gelernt hat er die Kunst des Modellieren von Nicolae Diaconu, ein wahrer Botschafter Rumäniens der diese Kunst im Ausland als Neuheit bekannt machte: die Tonfigur auf eigenen Beinen. Die Arbeiten sind eigenständig ? sie stehen nicht auf einem Sockel und stellen die Figur möglichst wahrheitsgetreu dar. Es geht ums Gestalten, nicht um die Struktur, weil zum gekneteten Ton noch die Kleidung hinzukommt.
Gekleidete Figuren
Ioan Craioveanu sagt Folgendes über seine Kunst: "Zum gekneteten Ton aus dem die Figur entsteht, kommt gesondert die Kleidung hinzu.Es ist wie ein Schneidern mit Ton. Ich breite das Tonblatt aus, ich schneidere daraus die Kleider die ich der Figur beifüge. Die Tonfiguren sind hohl; jede ist ein Einzelstück, es gibt keine Schablone. Jedes Stück wird in Handarbeit einzeln gefertigt. Meine Figuren sind: der Trinker der auf dem Fass sitzt, der Denker, die Mutter mit dem Kind, die Hirten, das Paar, der Mensch mit einem Buch als Kopf, der politische Häftling in Ketten, der Mönch u.a. Alle sind sie Leute aus dem rumänischen Dorf."
Live-Vorführungen
Ioan Craioveanu konnten wir auf mehreren Volkskunstmessen antreffen. Jedes mal zeigte er vor, wie er den Ton bearbeitet und formt. Die Touristen sind vor allem begeistert von der Art und Weise wie er seine Tonfiguren bekleidet. Immer wieder staunen sie, wenn sie erfahren, dass die Kleider gesondert entstehen. Jede Figur steht für sich selber. Wenn sie ins rumänische Dorfuniversum gestellt wird, passt sie perfekt zu der echten Stimmung am Lande. Craioveanus Arbeitsweise hat das Interesse vieler Keramiker aus dem In- und Ausland geweckt.
Das Interesse der Ausländer
Ioan Craioveanu fügt hinzu: "Ich wurde nach Frankreich eingeladen, im August 2017, in ein Töpfereizentrum das in einem Museum eingerichtet wurde. Die Franzosen zeigten Interesse an meiner Arbeitsweise. Ich benütze nur meine Hände und einen Stock dabei. In Frankreich zeigte ich mehrmals vor, wie ich arbeite. Dazu eingeladen waren gleich mehrere Töpferkünstler aus der ganzen Welt. Der erste Abend war der Abend des Feuers als jeder seinen eigenen Brennofen bauen sollte. Alles lief in einem Museum für Keramik ab. Meine Technik konnte die Leute beeindrucken. Die französischen Kinder haben sich die rumänische Technik angeeignet."
Kontakt: 0758.794.886
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